Professioneller Lebenslauf | Vorlage

Der Lebenslauf ist – neben dem Bewerbungsschreiben – das zentrale Element Ihrer Bewerbungsunterlagen. In vielen Fällen wird heute sogar ausschließlich ein Lebenslauf verlangt. Umso entscheidender ist es, dass dieses Dokument nicht nur vollständig, sondern auch individuell auf die angestrebte Position zugeschnitten ist. Ein gut strukturierter, aussagekräftiger Lebenslauf steigert Ihre Chancen erheblich, zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.

Die verschiedenen Arten des Lebenslaufs

Die Zeiten, in denen ein einmal erstellter Lebenslauf für jede Bewerbung genügte, gehören der Vergangenheit an. Heute zählen Individualität und eine passgenaue Ausrichtung auf die jeweilige Position mehr denn je. Dabei kommt es nicht nur auf den Inhalt an – auch Aufbau und Gestaltung unterscheiden sich je nach Art des Lebenslaufs teils erheblich. Im nächsten Abschnitt stellen wir Ihnen die gebräuchlichsten Lebenslauf-Formate vor und zeigen, worauf Sie bei der Erstellung besonders achten sollten.

Tabellarischer Lebenslauf

Der tabellarische Lebenslauf ist die gängigste und meistverwendete Form – nicht ohne Grund. Er stellt den beruflichen Werdegang in klar strukturierter, tabellarischer Darstellung dar und bietet damit einen schnellen Überblick über Qualifikationen und Stationen.

In der Regel umfasst er ein bis drei DIN-A4-Seiten und verzichtet bewusst auf ausführliche Texte. Stattdessen kommen prägnante Stichpunkte zum Einsatz, die Personalverantwortlichen eine schnelle Orientierung ermöglichen – ein Grund, warum diese Form besonders geschätzt wird.

Für die meisten Bewerbungen ist der tabellarische Lebenslauf die richtige Wahl – auch dann, wenn in der Stellenanzeige keine bestimmte Form genannt ist. Sollte ein anderer Lebenslauftyp gewünscht sein, wie etwa ein ausführlicher oder handschriftlicher Lebenslauf, wird dies in der Regel ausdrücklich erwähnt.

Neuer Trend: Erweiterter Lebenslauf für die Bewerbung ohne Anschreiben

Viele große Unternehmen verzichten mittlerweile auf vollständige Bewerbungsunterlagen und verlangen stattdessen nur noch einen Lebenslauf – vor allem aus Zeitgründen. Bevor dieser überhaupt von einer realen Person gelesen wird, durchläuft er meist zunächst ein automatisiertes System: den sogenannten CV-Parser.

Diese Software scannt den Lebenslauf nach bestimmten Schlagwörtern und Qualifikationen. Werden die geforderten Kriterien nicht erkannt, wird die Bewerbung oft direkt aussortiert – ohne Chance auf eine persönliche Einschätzung.

Dieses Verfahren ist zwar mittlerweile weit verbreitet, bringt jedoch zwei wesentliche Herausforderungen mit sich: Zum einen können CV-Parser Inhalte nicht korrekt erfassen, wenn der Lebenslauf nicht entsprechend strukturiert ist. Zum anderen bleibt bei einem rein tabellarischen Lebenslauf kaum Raum, um Persönlichkeit und Motivation sichtbar zu machen – Aspekte, die im Bewerbungsprozess eine große Rolle spielen.

Ein erweiterter Lebenslauf bietet hier eine Lösung. Er ergänzt die klassische Struktur um zusätzliche Elemente wie kurze Fließtexte zur Motivation, zur beruflichen Zielsetzung oder zur Persönlichkeit. Auch relevante Informationen wie Verfügbarkeit, Gehaltsvorstellungen und wichtige berufliche Erfolge lassen sich übersichtlich integrieren – und machen Ihre Bewerbung damit sowohl für Software als auch für Personalverantwortliche überzeugender.

Ausführlicher Lebenslauf

Der ausführliche Lebenslauf enthält grundsätzlich die gleichen Informationen wie ein tabellarischer – der Unterschied liegt in der Form der Darstellung. Statt stichpunktartiger Aufzählungen verfassen Sie hier einen zusammenhängenden Fließtext, der Ihren Werdegang wie eine persönliche Geschichte erzählt. Dabei beschreiben Sie, welche Stationen Sie durchlaufen haben und wie Sie an den Punkt gelangt sind, an dem Sie heute stehen.

Diese Darstellungsform bietet Arbeitgebern einen tieferen Einblick in Ihre Beweggründe und ergänzt das Bewerbungsschreiben um persönliche Nuancen. Der Umfang sollte idealerweise ein bis zwei Seiten betragen und drei Seiten nicht überschreiten.

Im Gegensatz zum tabellarischen Lebenslauf folgt der ausführliche Lebenslauf der klassischen chronologischen Reihenfolge: Er beginnt mit Ihrer schulischen Ausbildung und endet mit Ihrer aktuellen beruflichen Situation.

Handschriftlicher Lebenslauf

In manchen Fällen wird ein ausführlicher Lebenslauf in handschriftlicher Form gefordert – dann spricht man vom handschriftlichen Lebenslauf. Neben den inhaltlichen Aspekten dient diese Variante auch der Analyse der Handschrift, aus der Personalverantwortliche und teils auch Psychologinnen Rückschlüsse auf die Persönlichkeit der Bewerberinnen ziehen können.

Ein handschriftlicher Lebenslauf wird idealerweise auf hochwertigem, unliniertem Papier verfasst. Es empfiehlt sich, den Text zunächst digital vorzubereiten und anschließend sorgfältig mit der Hand abzuschreiben. Um eine saubere und gerade Schriftführung zu gewährleisten, kann ein liniertes Blatt Papier als Unterlage verwendet werden.

Moderner Lebenslauf

Ein moderner oder kreativ gestalteter Lebenslauf eignet sich nur in bestimmten Fällen und sollte gezielt eingesetzt werden. Er basiert meist auf dem klassischen tabellarischen Aufbau, wird jedoch durch ein individuelles Design, kreative Layouts sowie den Einsatz von Farben, Schriften und grafischen Elementen ergänzt. Diese Variante kann besonders in kreativen Branchen wie Design, Werbung oder Medien einen positiven Eindruck hinterlassen – vorausgesetzt, das Unternehmen ist für unkonventionelle Bewerbungen offen. Eine vorherige Recherche ist daher unbedingt ratsam.

Ein wesentlicher Nachteil: Viele automatisierte Bewerbungssysteme (CV-Parser) können die Inhalte eines grafisch gestalteten Lebenslaufs nicht korrekt erfassen. Das kann dazu führen, dass die Bewerbung aussortiert wird, bevor sie überhaupt von einer realen Person gesehen wird. Aus diesem Grund sollte der kreative Lebenslauf mit Bedacht eingesetzt und im Zweifel durch eine standardisierte Version ergänzt werden.

Europass-Lebenslauf

Um Bewerber*innen den Einstieg in den europäischen Arbeitsmarkt zu erleichtern, wurde 2004 der Europass ins Leben gerufen. Der Europass-Lebenslauf ist das erste von insgesamt fünf Dokumenten dieses Portfolios und richtet sich an Menschen, die sich innerhalb der EU für ein Studium, Praktikum oder eine feste Anstellung bewerben möchten.

Strukturell orientiert sich der Europass-Lebenslauf am klassischen tabellarischen Format. Bei der Online-Erstellung stehen vordefinierte Kategorien zur Verfügung, die je nach Bedarf um eigene Angaben ergänzt werden können. Ein großer Vorteil: Der Lebenslauf lässt sich in jeder europäischen Sprache erstellen, was die Bewerbung über Ländergrenzen hinweg erheblich vereinfacht.

Englischer Lebenslauf

Wer eine Bewerbung im Ausland plant oder ein Studium im englischsprachigen Raum anstrebt, benötigt in der Regel einen Lebenslauf auf Englisch. Dabei genügt es jedoch nicht, einfach die deutsche Version zu übersetzen – je nach Zielland gelten unterschiedliche Standards und Formate.

In Nordamerika wird vor allem das sogenannte Résumé verwendet. Es ist kompakt, beschränkt sich auf eine Seite und fasst die wichtigsten Qualifikationen, Erfahrungen und beruflichen Stationen prägnant zusammen. In anderen englischsprachigen Ländern – etwa im Vereinigten Königreich, Irland oder Australien – hat sich hingegen das Curriculum Vitae (CV) etabliert.

Ein CV ist meist umfangreicher, umfasst zwei bis drei Seiten und bietet zusätzlich Raum für weiterführende Angaben wie Publikationen, Stipendien, Weiterbildungen oder ehrenamtliches Engagement. Wer sich international bewerben möchte, sollte sich daher im Vorfeld genau über die länderspezifischen Gepflogenheiten informieren.

Aufbau und Inhalt des Lebenslaufs

Da der tabellarische Lebenslauf in den meisten Bewerbungsverfahren als Standard gilt, bildet er die Grundlage für die folgenden Erläuterungen zum Aufbau eines Lebenslaufs. Um eine gute Lesbarkeit und Struktur zu gewährleisten, werden die Inhalte in verschiedene Rubriken unterteilt. Die Bezeichnungen dieser Kategorien können leicht variieren, die grundsätzliche Reihenfolge bleibt jedoch meist gleich.

Je nach individueller Bewerbungssituation ist es nicht zwingend erforderlich, alle genannten Kategorien aufzuführen. Auch die Reihenfolge kann angepasst werden – zum Beispiel dann, wenn ein abgeschlossenes Studium für die angestrebte Position relevanter ist als bisherige Berufserfahrungen in anderen Bereichen.

Ein typischer tabellarischer Lebenslauf gliedert sich in folgende Abschnitte:

  1. Persönliche Daten / Zur Person / Persönliches
  2. Berufserfahrung / Beruflicher Werdegang / Berufstätigkeit / Berufspraxis
  3. Bildung / Schul- & Berufsausbildung / Studium / Schulischer Werdegang
  4. Weiterbildung(en) / Aktuelle Fort- & Weiterbildungen / Seminare
  5. Weitere Kenntnisse und Fähigkeiten
  6. Ehrenämter / Ehrenamtliche Tätigkeiten / Engagement & Hobbys / Interessen

Angaben zur Person

Ein professioneller Lebenslauf beginnt auf der ersten Seite mit den persönlichen Angaben. Dabei wird zwischen Pflichtangaben und freiwilligen Informationen unterschieden.

Zu den Pflichtangaben gehören Ihr vollständiger Name, Ihre aktuelle Adresse sowie Kontaktmöglichkeiten wie E-Mail-Adresse und Telefonnummer. Diese Daten sind unerlässlich, damit Sie im Bewerbungsprozess problemlos erreichbar sind.

Darüber hinaus können Sie freiwillige Angaben ergänzen – etwa Ihr Geburtsdatum, den Geburtsort, Ihre Staatsangehörigkeit, Ihren Familienstand oder Ihre Konfession. Diese Informationen sind optional, da sie laut Allgemeinem Gleichbehandlungsgesetz (AGG) nicht als Grundlage für eine Auswahlentscheidung dienen dürfen. Das Ziel: Diskriminierung im Bewerbungsverfahren zu vermeiden.

Auch das Bewerbungsfoto ist freiwillig, wird in Deutschland jedoch nach wie vor häufig erwartet. Es kann entweder oben rechts im Lebenslauf oder auf einem gesonderten Deckblatt platziert werden.

Für die Pflichtangaben empfiehlt sich die Verwendung einer übersichtlichen Kopfzeile. So sind Ihre Kontaktdaten direkt ersichtlich, der Lebenslauf wirkt aufgeräumt, und Sie schaffen mit einem gelungenen Design zugleich einen ersten visuellen Eindruck.

Fachbereiche und Erfahrungsfelder

Die Rubrik „Fachbereiche und Erfahrungsfelder“ ist im klassischen deutschen Lebenslauf zwar kein Pflichtbestandteil, kann aber insbesondere für Bewerber*innen mit umfangreicher Berufserfahrung oder Führungsambitionen sehr sinnvoll sein. Als eine Art kompaktes Kurzprofil bietet dieser Abschnitt die Möglichkeit, zentrale Qualifikationen und fachliche Schwerpunkte gezielt hervorzuheben – abgestimmt auf die Anforderungen der angestrebten Position.

Auf diese Weise erhalten Personalverantwortliche bereits auf den ersten Blick ein klares Bild Ihrer fachlichen Stärken und Ihrer Passung zur ausgeschriebenen Stelle.

Berufserfahrung und Bildung

Nach den persönlichen Angaben folgt im Lebenslauf immer die Rubrik, die im jeweiligen Kontext am relevantesten ist. Befinden Sie sich aktuell in einer Anstellung oder sind arbeitssuchend, steht Ihre bisherige Berufserfahrung im Vordergrund. Hier nennen Sie den Namen des Unternehmens, den Standort sowie den Zeitraum Ihrer Tätigkeit. Ergänzt werden diese Informationen durch Ihre Positionsbezeichnung und eine stichpunktartige Auflistung relevanter Aufgaben und Verantwortlichkeiten. Diese Übersicht bietet zudem die Möglichkeit, gezielt auf Hard und Soft Skills einzugehen, die Sie sich in dieser Position angeeignet haben.

Sind Sie hingegen Berufseinsteigerin, Studierender oder in Ausbildung, liegt der Fokus zunächst auf Ihrem Bildungsweg. In einem professionellen Lebenslauf werden sämtliche Stationen grundsätzlich antichronologisch aufgeführt – das heißt, beginnend mit der aktuellsten Position oder Ausbildung und anschließend rückwärts in die Vergangenheit.

Eine Ausnahme kann die Relevanz einzelner Stationen darstellen: Wenn beispielsweise ein umfangreiches Praktikum besonders aussagekräftig für die angestrebte Stelle ist, kann es sinnvoll sein, dieses vor der aktuelleren Studienangabe zu nennen. Innerhalb einer Rubrik sollte die chronologische Reihenfolge jedoch stets von neu nach alt verlaufen.

Bei einem abgeschlossenen Studium empfiehlt es sich zudem, die Abschlussnote anzugeben – sofern sie vorteilhaft für die Bewerbung ist.

Zusätzliche Qualifikationen

An den beruflichen und schulischen Werdegang schließen sich weitere Kategorien an, die je nach individueller Laufbahn und Profil variieren können. Während manche Bewerber*innen durch gezielte Weiterbildungen punkten, setzen andere auf ehrenamtliches Engagement oder Auslandserfahrung.

Typische ergänzende Rubriken sind:

✔ Fort- und Weiterbildungen
✔ Ehrenamtliches Engagement
✔ Auslandsaufenthalte
✔ Weitere Kenntnisse und Fähigkeiten

Den inhaltlichen Abschluss eines Lebenslaufs bildet in der Regel ein Abschnitt, der Ihre Sprachkenntnisse, IT- und Software-Kompetenzen sowie weitere relevante Zusatzqualifikationen zusammenfasst. Hier können Sie zudem angeben, ob Sie im Besitz eines Führerscheins sind. Hobbys und persönliche Interessen werden meist nur genannt, wenn noch wenig Berufserfahrung vorhanden ist – zum Beispiel bei Schülerinnen oder Berufseinsteigerinnen.

Angabe von Kenntnisniveaus:

Sprachkenntnisse – mögliche Einstufungen:

  1. Grundkenntnisse: Reichen für einfache Gespräche, z. B. nach Schulunterricht.

  2. Gute bis sehr gute Kenntnisse: Mehrjährige Nutzung im schulischen und privaten Umfeld.

  3. Fließend: Sicherer Umgang in beruflichen und privaten Situationen.

  4. Verhandlungssicher: Sprachlich souverän im professionellen Kontext, z. B. durch Auslandserfahrung.

  5. Muttersprache: In dieser Sprache aufgewachsen und damit vollständig vertraut.

EDV-Kenntnisse – mögliche Einstufungen:

  • Grundkenntnisse: Sie beherrschen die wichtigsten Funktionen, z. B. einfache Textverarbeitung oder Tabellenkalkulation.

  • Fortgeschrittene Kenntnisse: Sie nutzen die Software regelmäßig auch für komplexere Aufgaben.

  • Expertenkenntnisse: Sie verfügen über tiefgreifendes Fachwissen, unterstützen andere oder entwickeln sogar individuelle Lösungen.

Grundsätzlich sollten Sie persönliche Interessen oder Hobbys nur dann im Lebenslauf angeben, wenn sie für die angestrebte Position einen erkennbaren Mehrwert bieten. Wenn Sie sich zum Beispiel in einem Reitsportfachgeschäft bewerben, kann Ihre Reiterfahrung durchaus ein Pluspunkt sein.

Allerdings ist bei der Angabe von Freizeitaktivitäten auch Vorsicht geboten: Hobbys, die mit einem erhöhten Verletzungsrisiko verbunden sind oder besonders viel Zeit in Anspruch nehmen, können bei Personalverantwortlichen Bedenken hervorrufen – etwa in Bezug auf Ihre Verfügbarkeit oder Ausfallrisiken.

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