Bewerbungsschreiben | Vorlagen

Das Bewerbungsschreiben, auch als Anschreiben oder Bewerbungsanschreiben bekannt, ist mit einer DIN A4-Seite das Herzstück Ihrer Bewerbungsunterlagen. Es bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre fachlichen und persönlichen Qualifikationen auf eine individuelle und überzeugende Weise darzustellen. Als erstes Dokument, das der potenzielle Arbeitgeber von Ihnen sieht, ist es Ihre Chance, einen bleibenden, positiven Eindruck zu hinterlassen.

Aufbau des Bewerbungsschreibens

Der Aufbau und die Struktur Ihres Bewerbungsschreibens spielen dabei eine entscheidende Rolle. Wird das Anschreiben nicht klar und ansprechend präsentiert, kann es passieren, dass es gar nicht erst gelesen wird. Eine gut strukturierte Gliederung sorgt dafür, dass der Leser schnell einen klaren Überblick über Ihre Bewerbung bekommt.

Wie in der folgenden Grafik dargestellt, sollte ein professionelles Bewerbungsschreiben wie folgt aufgebaut sein:

Kopfzeile mit Kontaktdaten: Die Kopfzeile dient dazu, Ihre Kontaktdaten gut sichtbar und leicht auffindbar zu platzieren. Achten Sie darauf, Ihre vollständige Adresse sowie Ihre E-Mail-Adresse und Telefonnummer anzugeben. Alternativ können diese Informationen auch in der Fußzeile untergebracht werden.

Anschrift des Unternehmens: Direkt unter der Kopfzeile folgen die Empfängerdaten, also der Name der Ansprechperson und die vollständige Adresse des Unternehmens. Diese sollten linksbündig und vollständig angegeben werden.

Ort und Datum: Das Datum wird rechtsbündig unter den Empfängerdaten positioniert, entweder in Form einer Zahl („01.01.2024“) oder ausgeschrieben („01. Januar 2024“). Achten Sie darauf, dass das Datum dem tatsächlichen Versanddatum entspricht.

Betreffzeile: Die Betreffzeile folgt als nächstes. Sie sollte kurz und prägnant sein und sich optisch vom restlichen Text abheben. Hier kann auch die Kennziffer der Stellenausschreibung ergänzt werden, falls angegeben.

Anrede: Wenn in der Stellenanzeige eine Ansprechperson genannt wird, sprechen Sie diese direkt an. Fehlt diese Information, kann eine Recherche auf der Unternehmenswebseite oder auf Karriereseiten wie XING oder LinkedIn hilfreich sein. Alternativ lohnt es sich, bei der Personalabteilung nachzufragen.

Einleitung: Im ersten Absatz bringen Sie Ihr Interesse an der Position und dem Unternehmen zum Ausdruck und geben einen kurzen Ausblick darauf, warum Sie die ideale Besetzung für den Job sind.

Hauptteil: Im Hauptteil stellen Sie Ihre wichtigsten Hard Skills (fachliche Kompetenzen) und Soft Skills (persönliche Eigenschaften) vor. Idealerweise untermauern Sie diese mit konkreten beruflichen Erfolgen oder Erfahrungen. In der Regel sind hierfür zwei Absätze sinnvoll.

Schlussteil: Zum Schluss nennen Sie Ihren frühestmöglichen Eintrittstermin und gegebenenfalls Ihre Gehaltsvorstellung. Sie können auch einen Sperrvermerk hinzufügen, um um vertraulichen Umgang mit der Bewerbung zu bitten.

Grußformel und Unterschrift: Das Anschreiben endet mit einer höflichen und professionellen Grußformel. Eine Unterschrift, entweder handschriftlich oder digital, zeigt zudem, dass Sie die Richtigkeit Ihrer Angaben bestätigen.

Inhalt des Anschreibens

Einleitung

Damit von Anfang an alle Zeichen auf Erfolg stehen, ist es besonders wichtig, dass die Einleitung Ihres Bewerbungsschreibens neugierig macht und das Interesse des Lesers weckt. Ein gelungener Einstieg kann entscheidend dafür sein, ob Ihre Bewerbung aufmerksam gelesen wird. Wenn in der Stellenausschreibung eine Ansprechperson genannt ist, sollten Sie diese unbedingt direkt in der Anrede adressieren – das wirkt persönlich und zeigt, dass Sie sich mit der Anzeige wirklich beschäftigt haben.

Vermeiden Sie dabei abgedroschene Floskeln wie „hiermit bewerbe ich mich“. Solche Standardformulierungen sagen wenig aus und bringen keinen echten Mehrwert. Dass es sich um eine Bewerbung handelt, ist ohnehin bereits durch Ihre Unterlagen und spätestens durch die Betreffzeile deutlich.

So bringen Sie den Unternehmensbezug überzeugend rüber:

In der Regel gibt es mindestens einen guten Grund, warum Sie sich für genau dieses Unternehmen interessieren. Vielleicht begeistern Sie sich für die Produkte, fühlen sich von der Unternehmenskultur angesprochen oder schätzen die Werte eines traditionsreichen Familienbetriebs. Solche Beweggründe zeigen, dass Sie sich bewusst mit dem Unternehmen auseinandergesetzt haben.

Genauso wichtig ist Ihre Motivation für die konkrete Position: Bietet die Stelle Ihnen die Chance, vorhandenes Wissen in einem neuen Kontext einzusetzen oder eine verantwortungsvollere Rolle zu übernehmen? Genau diese Informationen helfen dem Arbeitgeber zu verstehen, warum Ihre Bewerbung kein Standardanschreiben ist, das wahllos an viele Unternehmen verschickt wurde.

Neben Ihrer Motivation darf ein kurzer Hinweis auf Ihre relevanteste Qualifikation nicht fehlen – sei es Branchenerfahrung, eine bestimmte Ausbildung oder ein Abschluss, der besonders gut zum Stellenprofil passt. Dieser Teil kann in der Einleitung gern knapp gehalten werden.

Und falls die Stellenausschreibung erkennen lässt, dass das Unternehmen einen bestimmten Bereich auf- oder ausbauen möchte und Sie hier bereits Erfahrung mitbringen, gehört diese Information unbedingt in die Einleitung. Solche Details sind wertvoll – also nutzen Sie die Chance, um genau damit zu punkten.

Hauptteil

Nicht nur im Lebenslauf zählt, was Sie bisher erreicht haben – auch im Bewerbungsschreiben kommt es auf die inhaltliche Aussagekraft an. Ein häufiger Fehler: Viele Bewerber verzichten im Anschreiben darauf, ihre bisherigen Aufgaben näher zu beschreiben oder aufzuzeigen, welche Fähigkeiten sie daraus mitbringen. Dabei ist genau das entscheidend: Es gilt, eine klare Verbindung zwischen den bisherigen beruflichen Erfahrungen und den Anforderungen der angestrebten Position herzustellen.

Fragen wie „Wie können Sie sich mit Ihrer Erfahrung im neuen Arbeitsumfeld einbringen?“ sollten idealerweise bereits im Anschreiben beantwortet werden. Wichtig dabei: Verzichten Sie auf eine bloße Nacherzählung Ihres Lebenslaufs – das wirkt monoton und wenig überzeugend. Fokussieren Sie sich stattdessen auf ausgewählte Stationen, die besonders relevant für die neue Position sind, und belegen Sie Ihre fachlichen Kompetenzen mit passenden Beispielen. Kombinieren Sie diese mit Soft Skills, die in der Stellenanzeige ausdrücklich gewünscht werden.

Wenn möglich, greifen Sie die Formulierungen aus der Stellenausschreibung direkt auf. Das erhöht nicht nur die Übereinstimmung mit dem Anforderungsprofil, sondern hilft auch digitalen Bewerbungs-Tools (CV Parsing), Ihre Bewerbung korrekt einzuordnen. Sätze wie „Weitere Informationen finden Sie in meinem Lebenslauf“ sollten hingegen vermieden werden – sie wirken unpersönlich und lassen fehlendes Engagement vermuten. Und wenn der Platz einmal knapp wird: Kürzen Sie lieber bei den Soft Skills als bei den fachlichen Qualifikationen.

Wie der Name schon sagt, bildet der Hauptteil das Herzstück Ihres Anschreibens – hier steht Ihre fachliche Eignung im Mittelpunkt. Beginnen Sie mit den aktuellsten und für die Stelle relevantesten Erfahrungen. Frühere Stationen, die wenig Bezug zur angestrebten Position haben, können weiter hinten stehen oder ganz entfallen.

Seien Sie selbstbewusst in Ihrer Darstellung, ohne sich selbst zu sehr zu loben – ein professioneller Ton kommt authentischer an als übertriebene Selbstinszenierung. Achten Sie auf klare, verständliche Sätze – vermeiden Sie zu lange oder verschachtelte Formulierungen, aber nutzen Sie dennoch abwechslungsreiche Satzstrukturen, um dem Text Stil und Tiefe zu verleihen.

Schlussteil

Fehlt nur noch der letzte Feinschliff: der Schlussteil Ihres Bewerbungsschreibens. Halten Sie diesen Abschnitt bewusst kurz und prägnant – auf überflüssige Floskeln können Sie getrost verzichten. Wichtig ist, dass Sie hier noch einmal relevante Fakten nennen: Dazu gehören Ihr frühestmöglicher Eintrittstermin oder Ihre aktuelle Kündigungsfrist sowie – falls ausdrücklich gewünscht – Ihre Gehaltsvorstellung.

Wenn Sie nicht möchten, dass Ihr derzeitiger Arbeitgeber von Ihrer Bewerbung erfährt, fügen Sie am besten einen Sperrvermerk ein. Ein kurzer Hinweis wie „Ich bitte um vertrauliche Behandlung meiner Bewerbung.“ genügt und kann unangenehme Situationen vermeiden.

Darüber hinaus rundet ein höflicher Dank für die Berücksichtigung Ihrer Unterlagen diesen Teil ab. Zeigen Sie ruhig auch Ihre Vorfreude auf ein persönliches Kennenlernen oder eine Rückmeldung. Wer seinen Schlusssatz zusätzlich nutzen möchte, um noch einmal kurz auf die eigene Motivation oder ein Ziel im neuen Unternehmen einzugehen, verleiht dem Anschreiben eine individuelle und überzeugende Note.

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